Fensterbank Gedanken

"Wenn das Leben etwas wäre, was man anfassen könnte...was meinst du, wie würde sich das anfühlen?"

Der Regen prasselte unaufhaltsam nieder. Ein schönes Gefühl. Der Geruch machte mich leicht benommen, erfüllte mich und ließ mich zaghaft lächeln. Ich nippte an meinem frisch aufgebrühten Tee und spürte die heiße Flüssigkeit auf meiner Zunge. Es tat gut etwas warmes zu fühlen. Das Summen einer Fliege schnitt durch die Luft und trieb mich aus meinen Gedanken. Ich hob den Kopf und sah dem Regen dabei zu, wie er Dächer und Pflanzen benetzte.

Und so plötzlich wie er gekommen war, hörte der Regen auch wieder auf. Und mit ihm verschwand der Geruch und das beruhigende Trommeln. Ich legte meine Hände um die immernoch heiße Tasse und spürte Augenblicke später den brennenden Schmerz in meinen Fingerkuppen. Wäre ich nicht so versessen auf Beweise, dass ich lebte, hätte ich sie sofort weggezogen. Doch dieser Schmerz ließ mich lächeln, so wie es der Geruch des Regens getan hatte. Ich zog meine Hände dennoch weg und spürte noch Sekunden später das Pochen in meinen Fingern.

Es fühlte sich an, als hätte ich soeben das Leben berührt...

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